burial – south london boroughs

hyperdub 2005

ein weiterer release, der sich nahtlos in die hyperdub-philosophie einreiht und sich unglaublich tief in dub und wahnsinn (die nach lee perry ja untrennbar verbunden sind) verbohrt. der erste track legt mit einem wunderschön traurigen, verhallten sample und einem harmlos swingenden, fast schon klassischen two-step-beat los. der bass ist warm, massiert die magengrube, und schon will man sich wohlig zurücklehen – da schneidet dieses ausserirdische geräusch zwischen jetstream und zischen die friedliche athmosphäre entzwei. von da an ist nur noch greifbare dunkelheit und eine latente, richtungslose bedrohung im raum.

der zweite track, ’southern comfort‘, wirkt etwas wärmer und noch deeper als der erste. hallend, eine unvorstellbare weite in sich tragend, pulsiert er sich unter jede hirnrinde und lässt den ganzen körper im takt mitschwingen.
danach ‚broken home‘, eine sehr fragile beatkonstruktion, die nur durch wundervoll ausgewählte stimmfragmente und weit schwebende flächen zusammengehalten wird. minimste details, feinstes rauschen und ein zartes knistern lassen errinnerungen hochkommen und wieder verfliegen; ganze tage könnten vergangen sein, bis sich dieses gebilde zur ruhe legt.

zum schluss eine dunkel stampfende liebeserklärung ans zugfahren. melancholie, müdigkeit und eine wunderschöne frauenstimme lassen die gedanken in unerreichbare fernen schweifen. bis man aussteigen muss.

01. south london boroughs
02. southern comfort
03. broken home
04. nite train

www.hyperdub.net

 

Hinterlasse einen Kommentar