der soult month blog wurde hier auch schon erwähnt, aber in letzter zeit leider sträflich vernachlässigt. das durchhören der verpassten mixes macht gerade einen riesigen spass: monatlich eine halbe stunde musik exzellent gemischt, immer mit einer stilististischen oder thematischen linie irgendwo zwischen techno, zeit, ambient und raum.
für den oktober-mix hat soult die kassettendecks wieder abgestaubt und mit diesem fast schon vorsintflutlichen medium einen düsteren, seltsam hypnotischen tagtraum erschaffen, der die zeit langsam und unaufhaltsam gerinnen lässt. ganz ohne beats, dafür mit einer überraschend breiten palette von geräuschen, klängen und atmosphären wird sich hier ins hirn geschlichen und platz besetzt, bis die realität diese leicht unwirkliche färbung erhält. wie eine mentale sonnenbrille lässt sie details im schatten verschwimmen und verpasst der welt einen grundton, der sinn und zweck an wichtigkeit verlieren lässt. dass dieser effekt eintritt, hat natürlich viel mit soults gekonnter kombination der rohstoffe zu tun, doch auch diese sind von hoher qualität: material von jen reimer und max steins hula honey-tape, soults eigenem alias dubbling crack monster, cédric stevens aus belgien und machinefabrieks livemaze-tape auf chemical tapes wird umsichtig und liebevoll geschichtet, verknüpft und ausgebreitet.
Dankedanke! Ach, wo hab ich jetzt schon wieder meine mentale Sonnenbrille? Ach hier. Tschüss!